Heimcomputer Z9001, KC85/1, KC87 :
Kombimodul - Funktionstest - Fehlerhinweise


Achtung!
Die Version 08/17 der Megaflashfirmware von Volker Pohlers ist für die Inbetriebnahme des Kombmoduls ungeeignet.
Bitte neuere Versionen nehmen, z.B. V1908P-11/19!

Funktionstest des Gesamtmoduls

Je nach gewünschter Konfiguration müssen die DIP-Schalter bzw. Steckbrücken gesetzt werden (siehe Bild):
1 - gesteckt/ON MODOFF schaltet die ROM-Bank des Moduls aus (z.B. bei Verwendung des MEGA-Moduls)
2 - gesteckt/ON KC87 schaltet /ROMDI aktiv für den Betrieb am KC87
3 - gesteckt/ON 48K schaltet den RAM ein
4 - gesteckt/ON RTCOFF schaltet die CMOS-Uhr aus
ACHTUNG! Bei Einsatz eines gewinkelten DIP-Schalters ist die Beschriftung auf dem Schalter umgedreht (siehe Bild).

Bei der Inbetriebnahme sind die Schalter wie folgt zu stecken (von links nach rechts):
Z9001 + KC85/1 OFF/OFF/ON/ON
KC87  OFF/ON/ON/ON
Damit sind ROM-Bank und RAM aktiv. Die CMOS-Uhr bleibt zunächst ausgeschaltet, damit von ihr keine Störungen ausgehen.
Mit CMOS-Uhr stehen die Schalter auf:
Z9001 + KC85/1 OFF/OFF/ON/OFF
KC87 OFF/ON/ON/OFF

Firmware ab V2.0 (z.Z. V1908P):
Neben der Modulsteuerung (ähnlich der im MEGA-Modul) und den Programmen für die Uhr befindet sich in der ersten ROM-Bank noch der ZM30, um den Modul testen zu können. Sein Wiederaufruf erfolgt mit "ZM3".

Nach Stecken des Moduls und Einschalten des Rechners sollte sich das System mit der Ausschrift KOMBI-MODUL und gelbem "XOS" und Prompt auf der nächsten Zeile melden. Die grüne LED leuchtet, die Bankanzeige zeigt "00", der Dezimalpunkt der Zehnerstelle leuchtet.
Zu den Inbetriebnahmefehlern: hier .
Für die Prüfung des Moduls wird der ZM30 in den Rechner geladen. Von hier aus (er liegt nach dem Aufruf in den unteren 16K des System­speichers) kann man die RAM-Bereiche des Moduls ein-, aus- und umschalten, die Bankschaltung und die RAM-Bänke testen und den ROM abschalten.

Einsatz eines SRAMs mit 128Kx8:
Pin 30 nicht in die Fassung stecken, aber über 4,7 kOhm an Pin 32 (5P) legen!

Zu den Tests: System-RAM, Schaltzustände, RAM-Bank schalten/testen, RTC, ZM-Demo.
In der folgenden Tabelle sind die notwendigen Eingaben und deren Folgen erklärt.

System-RAM
Eingabe Wirkung Bemerkungen
ZM30 ZM30 aus Bank 00 aufrufen  
RAM prüfen ("_" = Leerzeichen)
F4000_E7FF_30 gesamten RAM-Bereich mit "0" füllen  
T4000_ _ Ab 4000H 32 Zeichen ausgeben Es sollten Nullen sein
T8000_ _ Ab 8000H 32 Zeichen ausgeben Es sollten Nullen sein
V4000_7FFF_8000 Vergleich RAM-Bereich 4000H-7FFFH mit 8000H-BFFFH Es sollten keine Fehler auftreten
Hintergrund-RAM prüfen
QI5 Hintergrund-RAM einschalten gelbe LED leuchtet, an D8/8 liegt L-Pegel
T4000_ _ Ab 4000H 32 Zeichen ausgeben Es sollten keine Nullen sein
F4000_7FFF_40 Hintergrund-RAM mit "@" füllen  
T4000_ _ Ab 4000H 32 Zeichen ausgeben Es sollten Klammeraffen sein
V4000_5FFF_6000 Vergleich RAM-Bereich 4000H-5FFFH mit 6000H-7FFFH Es sollten keine Fehler auftreten
QI4 Rückschalten in den Vordergrund-RAM gelbe LED aus
T4000_ _ Ab 4000H 32 Zeichen ausgeben Es sollten wieder Nullen sein
Oberen RAM prüfen
TC000_ _ Ab C000H 32 Zeichen ausgeben Es sollten keine Nullen/Klammeraffen sein (#...CCP...DIR)
QI7 Oberen RAM einschalten (bis E7FFH) rote LED leuchtet, an D8/6 liegt L-Pegel (/ROMDI)
TC000_ _ Ab C000H 32 Zeichen ausgeben Es sollten Nullen sein, die wurden beim ersten Schreiben in den Hintergrund geschrieben
VC000_D3FF_D400 Vergleich RAM-Bereich C000H-D3FFH mit D400H-E7FFH Es sollten keine Fehler auftreten
Gesamt-RAM prüfen
V4000_93FF_9400 Vergleich RAM-Bereich 4000H-93FFH mit 9400H-E7FFH Es sollten keine Fehler auftreten
QI6 Abschalten des obersten Bereiches rote LED aus, an D8/6 liegt H-Pegel (/ROMDI)
B ZM30 verlassen  

Modulabschaltung, Setzen der ROM-Bank, Weiterschalten der ROM-Bank, Handweiterschaltung.

Prüfen der Schaltzustände
Eingabe Wirkung Bemerkungen
ZM30 ZM30 aus Bank 00 aufrufen  
Abschalten des Moduls ("_" = Leerzeichen)
QO77_0 Abschalten der ROM-Bank Dezimalpunkt der Zehnerstelle erlischt
TC000_ _ Anzeige des ROM-Bereichs Leer bei Z9001, BASIC-ROM bei KC87
QO77_1 Wiedereinschalten der ROM-Bank Dezimalpunkt der Zehnerstelle leuchtet
TC000_ _ Anzeige des ROM-Bereichs Sprungtabelle mit ...# ...CCP ...DIR
DIP links ON Abschalten der ROM-Bank Dezimalpunkt der Zehnnerstelle erlischt
TC000_ _ Anzeige des ROM-Bereichs Leer bei Z9001, BASIC-ROM bei KC87
DIP links OFF Wiedereinschalten der ROM-Bank Dezimalpunkt der Zehnerstelle leuchtet
TC000_ _ Anzeige des ROM-Bereichs Sprungtabelle mit ...# ...CCP ...DIR
Setzen der ROM-Bank
QO75_7F Setzen der ROM-Bank 127 Bankanzeige = "7F"
TD700_ _ Anzeige des ROM-Bereichs Anzeige "...ENDE..."
Weiterschalten der ROM-Bank
QI78 Weiterschalten der ROM-Bank Bankanzeige = "00"
QI78 Weiterschalten der ROM-Bank Bankanzeige = "01"
Handschaltung der ROM-Bank
Handtaste 1x Weiterschalten der ROM-Bank Bankanzeige = "02"
Handtaste 1x Weiterschalten der ROM-Bank Bankanzeige = "03" usw.
QO75_0 Rücksetzen der ROM-Bank auf 00 Bankanzeige = "00"
B ZM30 verlassen  

Der zusätzliche RAM steht leider nur in Bänken zur Verfügung. Im Folgenden werden die Bänke eingeschaltet, jede Bank mit einem anderen Wert beschrieben und geprüft. Bei einem 128K-SRAM stehen zwei, bei einem 512K-SRAM stehen acht Bänke zur Verfügung.

Prüfen der RAM-Bänke
Eingabe Wirkung Bemerkungen
ZM30 ZM30 aus Bank 00 aufrufen Bankanzeige ist 00
QI7 Gesamter RAM sichtbar rote LED leuchtet
QO76_0 Schalten auf RAM-Bank 0 Dezimalpunkt der Einerstelle ist aus
F4000_E7FF_30 Gesamten RAM mit "0" füllen  
T4000_ _ Anzeige ab 4000H der RAM-Bank 0 Es sollten alles Nullen sein
V4000_93FF_9400 Test des gesamten RAMs Es sollten keine Fehler auftreten
QI5 Hintergrund-RAM sichtbar gelbe und rote LED leuchten
F4000_7FFF_40 Gesamten HRAM mit "@" füllen  
T4000_ _ Anzeige ab 4000H des HRAM-Bereiches Es sollten alles Klammeraffen sein
V4000_5FFF_6000 Test des HRAMs Es sollten keine Fehler auftreten
QI4 Vordergrund-RAM sichtbar nur die rote LED leuchtet
Nächste RAM-Bank (QO76_1...7)
QO76_1 Schalten auf RAM-Bank 1 Dezimalpunkt der Einerstelle leuchtet
T4000_ _ Anzeige ab 4000H der RAM-Bank 1 Es sollten wilde Zeichen sein
F4000_E7FF_31 Gesamten RAM mit "1" füllen  
T4000_ _ Anzeige ab 4000H der RAM-Bank 1 Es sollten alles Einsen sein
V4000_93FF_9400 Vergleich des Gesamtspeichers von 4000H bis E7FFH Es sollte kein Fehler auftreten
QI5 Hintergrund-RAM sichtbar gelbe und rote LED leuchten
F4000_7FFF_41 Gesamten HRAM mit "A" füllen  
T4000_ _ Anzeige ab 4000H des HRAM-Bereiches Es sollten alles "A" sein
V4000_5FFF_6000 Test des HRAMs Es sollten keine Fehler auftreten
QI4 Vordergrund-RAM sichtbar nur die rote LED leuchtet
Weiter zur nächsten RAM-Bank mit den Werten 32 bis 37 ("2" bis "7") für den Gesamt-RAM bzw. 42 bis 47 ("B" bis "G") für den Hintergrund-RAM in den Bänken 2 bis 7 (gilt nur für 512K-SRAM).

Zunächst muß der rechte DIP-Schalter auf OFF geschaltet werden, um die CMOS-Uhr zu aktivieren.
Die CMOS-Uhr funktioniert bei allen Rechnern und die aktuelle Zeit wird beim Systemstart in die Systemzeit übernommen.
Das Anzeigen der Uhrzeit funktioniert aber nur bei Rechnern mit Farbkarte. Dabei findet eine Auffrischung der Anzeige nicht sekündlich, sondern nur nach Tastendruck statt. (Grund: Die Kassettenarbeit wird bei Nutzung des Interrupts für die Uhr behindert. Nach Eingabe von RTC wird aber in jedem Fall die interne Uhr gestellt. Mit RTCEX wird die Auffrischung der Uhranzeige wieder abgeschaltet.
Eingaben am "XOS"-Prompt, es muß hier die Bank "00" eingeschaltet sein.

Prüfen der CMOS-Uhr
Eingabe Wirkung Bemerkungen
RTCIN Aktuelle Uhrzeit eingeben selbsterklärend
DATIN Aktuelles Datum eingeben selbsterklärend
DAT Aktuelles Datum anzeigen Die Anzeige erfolgt in der 2. Zeile, rechts
RTC Aktuelle Uhrzeit anzeigen Die Anzeige erfolgt in der 1. Zeile, rechts
RTCEX Anzeige der Uhrzeit wird ausgeschaltet Es erfolgt keine Auffrischung mehr
TIME Anzeige der aktuellen Uhrzeit Interne Uhr ist gesetzt

Um die Wirkung des Hintergrund-RAMs zu demonstrieren, wird der ZM gestartet und im RAM betrieben:

ZM-Demo
Eingabe Wirkung Bemerkungen
ZM ZM aus Bank 24 aufrufen  
ZM im Hintergrund-RAM ("_" = Leerzeichen)
MC000_E7FF_C000 Den gesamten ROM-Bereich auf sich selbst kopieren rote LED aus
Z Anzeige der letzten RAM-Zelle Ausgabe BFFF, rote LED aus
QI7 ROM aus, RAM ein rote LED leuchtet
Z Anzeige der letzten RAM-Zelle Ausgabe D7FF, rote LED leuchtet
QI6 RAM aus, ROM ein rote LED aus
Z Anzeige der letzten RAM-Zelle Ausgabe BFFF, rote LED aus
B ZM verlassen Es meldet sich das XOS
Bankzähltest
ENDE Bankanzeige zählt bis 7F Nach kurzer Pause Bank 00 und Prompt

Fehlerhinweise

  1. System meldet sich normal, wie ohne Modul;
    - Schalterstellung ist auf Modul-OFF oder der EPROM ist leer, defekt oder falscher Typ.
    - D1 (LS245) defekt, verpolt.
    oder
    - KC87 mit Schalterstellung Z9001 betrieben.

  2. Es leuchtet nur eine Ziffer der Bankanzeige:
    - Der Multiplextaktgenerator N1 schwingt nicht.
    - R19 (Abgleichelement, ca. 20 kOhm) vergessen oder falscher Wert.

  3. Anzeige zeigt 01 statt 00:
    Der Kondensator C7 dient zum Entprellen des Banktasters, erzeugt aber beim Einschaltreset einen Handzählimpuls. Mit dessen Rückflanke wird der Bankzähler weitergeschaltet. Ist der Systemreset schon vorüber, steht damit der Bankzähler auf  01. Abhilfe verschafft ein Verkleinern von R25 (10k) oder C5 (4,7µ).

  4. Einige Funktionen gehen nicht:
    Dieser Fehler tritt bei Bestückung ohne FDC-Bauteile auf. Schuld ist der nicht bestückte Schaltkreis D19B. Zum Rücksetzen der ROM-Bank beim Start muß das /RESET-Signal für die Zähler D5 und D12 H-aktiv sein. Die RESET-Ausgänge des RTC-Schaltkreises sind Open-Kollektorstufen und an dieser Stelle unpraktikabel. Das /RESET-Signal wird deshalb mit D19B (DL004) negiert und muß bestückt sein.

  5. BOOT-Error U (Marke nicht gefunden):
    Dieser Fehler trat bei der Inbetriebnahme des Floppykontrollers auf. Die Signale IX und RDY waren unverdächtig. Das Signal RDD war nur 600 mV groß. Am stromlosen Modul wurde an X2:30 ein Widerstand von ca. 40 Ohm nach Masse gemessen. Der neue, ungeprüft eingesetzte D22 (DL032/LS32) hatte an Pin 5 einen Eingangswiderstand von ca. 46 Ohm gegen Pin 7, also Schluß nach GND.

  6. Uhrzeit hat nach dem Start unsinnige Werte:
    Während der Einschaltphase gibt es einen undefinierten Zustand des /RESET-Signals. Bei Netzteilen mit langsamem Spannungsaufbau beim Einschalten (defekte oder nicht originale, analoge Netzteile) können dadurch Zugriffe auf die Systemuhr erfolgen und die Uhrzeit auf unsinnige Werte stellen.
    Abhilfe schafft ein kleiner Kondensator (Elko) von etwa 2,2 µF bis 10 µF von D9/5 nach Masse.

  7. Die ROM-Bank ist nach Einschaltstart abgeschaltet:
    Das Flipflop für die Modulabschaltung im LOGIK-GAL neigt dazu, beim Einschalten nicht in den Ruhezustand zu schalten. Das sieht man daran, daß der Punkt neben der linken Anzeigeziffer nicht leuchtet, obwohl der Schalter X3 auf OFF steht (Modul eingeschaltet).
    Der Fehler liegt wahrscheinlich am Rechner. Untersuchungen des RESET-Signals, des Spannungsanstiegs der 5P-Betriebsspannung, Einflüsse von Blockkondensatoren usw. brachten keine Ergebnisse.

  8. Formatieren und Schreiben gehen nicht:
    Erst beim ersten Formatieren der Diskette bzw. beim Schreiben einer Datei merkt man diesen Fehler. Schuld daran sind kurze 100ns-Impulsspitzen von bis zu 2 V auf dem Signal WRCLCK am Pin 21 des FDC-Kontrollerschaltkreises D16. Sie entstehen durch unterschiedliche Laufzeiten in D17 (DL193). Abhilfe schafft ein kleiner Kondensator von 47-100 pF von D17/6 nach D17/8 (Masse).

  9. Bank 00 wird sowohl durch die Banktaste als auch bei DIR nicht weitergeschaltet:
    Das Monoflop D14 (DL123) formt keinen Impuls von der Banktaste und liegt in der Stellung Hand (D14/4 = LOW), so daß auch die OUT 78H-Impulse vom OUT-GAL nicht an den Zähler D5/5 (DL193) weitergeleitet werden. Der Widerstand R25 ist vergessen, hochohmig oder hat eine kalte Lötstelle.

Weitere Fehlermöglichkeiten folgen

Letzte Bearbeitung: 11. 10. 2023
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