Heimcomputer Z9001, KC85/1 und KC87
Hinweise und Tips: Bootdiskette für CP/M


Bootdiskette erstellen

3,5"-Laufwerke am Z9001/KC87

Die Arbeit mit 3,5"-Disketten hat einige Vorteile:
  1. Die 5,25"-Laufwerke und Disketten sind inzwischen schwerer beschaffbar.
  2. Die Disketten sind durch die stabile Plastikhülle besser geschützt.
  3. Der LW-interne Schreibschutz funktioniert besser, denn bei nicht 
     schreibgeschützten Disketten gibt es weniger Ausfälle.
  4. Beim Postversand ist der Brief kleiner, das Porto geringer. :) 
Aus diesen Gründen ist es besser und sicherer, 3,5"-Laufwerke einzusetzen. Die handelsüblichen 1,44MB-PC-Laufwerke können leicht durch Umstellen von DC nach RDY an CP/M angepaßt werden (siehe 3,5"-Laufwerke am BIC), aber nicht alle!
Wenn man keine DD-Disketten hat, kann man das durch Zukleben des HD-Loches einer handelsüblichen HD-Diskette erreichen. Der Klebestreifen muß unbedingt lichtundurchlässig sein!

Es gibt drei Möglichkeiten, eine Bootdiskette zu erstellen:
  1. extern auf einem PC
  2. mit den Programmen "INITKC" aus der Firmware der ROM-Bank-Module + "CPM-48K" + "MINICPM"
  3. mit dem TCP-IP-Modul, BOOTP und TFTP
Es wird hier nur die weit verbreitete Robotronversion unterstützt.

1. Bootdiskette auf dem PC erstellen
Zwingend notwendig ist ein IBM-PC (ab 286er) mit internem Floppy-Laufwerk. Externe Laufwerke am USB erfordern einen Treiber und sind nicht geeignet. Eine Festplatte ist nicht erforderlich. Wenn eine vorhanden ist, wird darauf nicht zugegriffen.
Das Installationspaket (ZIP-Archiv) enthält neben dem Diskettenabbild "z9sysdos.dsk" für eine bootfähige DOS-Diskette (HD-Diskette 1,44MB) noch das Programm "rawrite2.exe", um das Abbild auf diese Diskette schreiben zu können, und eine TXT-Datei mit Hinweisen für den Handlungsablauf.
Für die Erzeugung der CP/M-Diskette muß eine 800K/720K-Diskette (HD-Diskette mit zugeklebtem HD-Loch) bereitstehen. Diese Diskette wird beim Beschreiben formatiert.
Installationspaket 548,180 Bytes 27. 06. 2013
Ein weiteres Diskettenabbild (TD0) 316,738 Bytes 24. 01. 2016

2. Bootdiskette auf dem Z9001 erstellen
Notwendig sind der Kombimodul, der 64K-SRAM-Modul + FDC-Modul, der Z9001-Modul + FDC-Modul oder der Megamodul-UZ + FDC-Modul.
Bei angeschlossenem 3,5-Zoll-LW werden 720K- oder 1,44MB-Disketten mit zugeklebtem HD-Loch verwendet. Bei einem 5,25-Zoll-LW werden 720K DD-Disketten eingesetzt. Es können aber auch 360K DD-Disketten oder SD-Disketten verwendet werden. Die Disketten haben dann eine Größe von 400K bzw. 200K.
Ab der Version 1902P der Firmware für diese ROM-Bank-Module ist das Programm INITKC enthalten, so daß unter dem System des Z9001 eine Diskette im Z9001-Format (800K ohne System) erzeugt werden kann. Diese Diskette ist noch nicht bootfähig. Sie kann aber bereits als Daten­diskette unter DOSX verwendet werden.
INITKC:
Als erstes wird das Programm "INITKC" aufgerufen, es ist selbsterklärend und eine 800K-Diskette wird erstellt. Es fehlt noch die Systemdatei "@CPMZ9.COM".
CPM-48K:
Es wird ein kleines CP/M mit nur etwa 39K TPA gestartet. Es erlaubt den Zugriff auf zwei Diskettenlaufwerke (A: und B:) und enthält eine ROM-Floppy (C:) mit der Systemdatei "@cpmz9.com" und dem Programm "POWER". In "POWER" muß mit "copy" als erstes die Systemdatei auf die Diskette übertragen werden. Danach folgen die anderen Dateien. Das Erstellen einer Systemdiskette ist damit beendet.
RAFKOMBI:
Zur Initialisierung der RAM-Floppy wird das Programm "RAFKOMBI" gestartet. Beim ersten Aufruf wird die RAM-Floppy formatiert und ist als Laufwerk M: nutzbar. Es stehen 406 KB zur Verfügung.
Alle kompletten ausgelieferten ROM-Bank-Module werden mit einer initialisierten RAM-Floppy und einigen hilfreichen Programmen ausgeliefert. Darin sind weitere wichtige Programme enthalten, die nicht in der kleinen ROM-Floppy liegen:
  • ZBASIC       (BASIC unter CP/M)
  • ZBASICT     (BASIC-Programme von Kassette lesen und auf Diskette speichern)
  • TAPE          (Programmtransfer von Kassette zur Diskette)
  • READCASS (Programmtransfer von Kassette zur Diskette)
  • CLOCK        (Anzeige der Rechneruhr)
  • weitere Programme sind: 20Z, 24Z, BITEX, ZM30, STAT, RESETZ
Nach einem Neustart des Rechners wird mit "BOOT" das CP/M von der echten Diskette gestartet.

3. Systemstart mit BOOTP und Erstellen einer Bootdiskette
Wer einen TCP-IP-Modul besitzt, kann das CP/M mit Hilfe von BOOTP starten. Die weitere Verfahrensweise ist wie unter Punkt 2. beschrieben. Man startet eben nicht von der Diskette, sondern aus dem Netz. Das ist der einzige Unterschied.

Hinweis:
Noch ein Hinweis zur Systemdatei @cpmz9.com:
Diese ist im ROM-Laufwerk als normale Datei abgelegt, damit sie jeder sehen kann. Nach der Übertragung auf eine echte Diskette oder ein RAM-Laufwerk kann sie dort durch eine unbedachte Löschaktion versehentlich wieder gelöscht werden. Unter POWER kann nach dem Befehl SETSYS die Systemdatei @cpmz9.com ausgewählt werden. Nach anschließendem DIR wird sie in Klammern dargestellt und damit als Systemdatei gekennzeichnet. Mit SETRO wird die Systemdatei zusätzlich als read only vor dem Löschen geschützt. Außerhalb von POWER ist sie mit DIR nicht mehr sichtbar und kann mit ERA nicht versehentlich gelöscht werden.

Letzte Bearbeitung: 22. 08. 2024
7,811 Bytes

zur Startseite