Heimcomputer Z9001, KC85/1, KC87 :
Kombimodul
Einsatzerfahrungen:

(... und gleichzeitig Hinweise auf die Nutzung des Kombimoduls)

    Marco Z.
  • Der Kombimodul läuft nun einwandfrei, er hat mehrere Tage "Schwerstarbeit" hinter sich und hat sich bewährt!
    Die Möglichkeit, sowohl im Z9001-OS als auch unter CP/M dieselben Laufwerke (physisch und RAM-Floppy) nutzen zu können, ist schon eine super Sache.
    Ein paar Kleinigkeiten fallen zwar auf, aber die sind softwarebedingt und nicht dem Modul zuzuschreiben. So wird z.B. nach dem Laden der DISK-OS-Routinen mittels DOSX der Motor des Diskettenlaufwerks in den Dauerbetrieb genommen. Man muß dann erstmal DRIVE A: eingeben, um den Motor abzuschalten und kann dann DRIVE M: für die RAM-Floppy geben.
    Der IDAS kann leider seine Quelltexte nicht auf Diskette bzw. RAM-Floppy sichern, was zunächst ein wenig Ernüchterung brachte. Aber auch hierfür habe ich nun eine brauchbare Lösung gefunden, in dem ich den Beginn des Quelltextes ab 400H setze und anschließend nach Rückkehr ins OS mittels SAVE den Bereich ab 300H bis Quelltextende auf (RAM)-Floppy speichere. Damit sind auch die IDAS-Arbeitszellen gesichert und ich kann so dem IDAS ein gespeichertes Programm wieder "unterjubeln".
    Besondes gefreut hat es mich, dass mein FORTRAN-66-Compiler anstandslos unter dem CP/M läuft, genauso wie die mit ihm erzeugten Programme. Hier war ich mir im Vorfeld nicht so sicher, da ja beim Z9001 das I/O-Byte auf einer anderen Adresse liegt und ich nicht wußte, ob vom Compiler das I/O-Byte in irgendeiner Form entscheidend abgefragt wird. Hier bewährt sich die große RAM-Floppy außerordentlich, da ich sowohl Compiler und Linker als auch Quelltexte und Bibliotheken dort komplett ablegen kann und keine zeitraubenden Laufwerkszugriffe beim Compilieren und Linken mehr erfolgen.
  • Der 40-Zeichen-Modus beim CP/M stellt schon eine gewisse Herausforderung dar, aber solche Dinge machen es ja auch aus, warum ich mit dem Z9001 arbeiten will.
    Das größte Problem war zunächst, einen passenden Texteditor zu finden. Mit BITEX kann ich mich nicht so recht anfreunden, die Bedienung unterscheidet sich doch zu sehr von der WORDSTAR-Belegung und man bemerkt die "Kassetten-OS-Herkunft". Auf meinem Kaypro nutze ich den sehr guten VDE von Eric Meyer aus den 90er Jahrern, leider läßt der sich für das CP/M des Z9001 nicht passend modifizieren, ich habe verschiedene Terminaleinstellungen probiert, es klappte nicht. Schuld war dabei nicht etwa der 40-Zeichen-Modus (der läßt sich durchaus einstellen), sondern die zu konfigurierenden Control-Sequenzen für das Terminal, welche beim Z9001 nicht für alle Aktionen zur Verfügung stehen.
    Eine Alternative wäre der Editor von Turbo-Pascal, doch der ist ziemlich träge im Aufbau, weil der Kursor nach nahezu jeder Aktion gefühlt sekundenlang munter über den Bildschirm wabert, bevor es weitergehen kann.
    Schließlich erinnerte ich mich an NEVADA EDIT, dessen Funktionsumfang zwar hinter dem VDE zurücksteht, und den ich bisher immer nur als Skurilität in meiner Softwaresammlung hatte. Doch unter dem CP/M des Z9001 zeigt NEVADA EDIT nun sein wahres Können eines Fullscreen-Editors. Der Vorteil ist, daß er neben der üblichen Terminal-Auswahl (wie ANSI, ADM-3A etc.) auch einen sog. Memory-Mapped-Modus anbietet. Man gibt einfach nur die Anzahl Zeilen und Spalten sowie die Adresse des Beginns des Bildwiederholspeichers an. So konnte ich mir getrennte Versionen für 20- und 24-Zeilen-Modus erzeugen. Die Tastenkombinationen für die Bedienung kann man ebenfalls komplett individuell hinterlegen. Auf diese Weise konnte ich z.B. die Kursor-Tasten des Z9001 entsprechend einbinden und die COLOR-Taste fungiert als TAB. Der Rest sind die gewohnten WORDSTAR-Kürzel. Ich vermisse zwar eine Statuszeile mit Zeilen- und Spaltenposition, aber darauf verzichte ich gerne, wenn ansonsten ein intuitives und zügiges Arbeiten möglich ist.
    Ein "Herumbastlen" an meinem Z9001 kommt für mich grundsätzlich nicht in Frage, einfach deshalb, weil ich es nicht kann.
    Von allem, was über Stecken und Schrauben hinausgeht, lasse ich grundsätzlich die Finger. Ein am User-PIO-Port B angeschlossenes Steckbrett mit einer einfachen Schaltung bzw. Verbindung zum Parallelport eines Linux-Notebooks sind schon das Höchste der Gefühle... Den FORTAN-66-Compiler besitze ich auch nicht im Original, sondern habe ihn lediglich von dieser Seite heruntergeladen:
        http://www.z80.eu/for-compiler.html
    Wahrschinlich funktionieren nicht nur die FORTRAN- sondern auch die COBOL- und C-Compiler auf dieser Seite mit dem CP/M vom Z9001. Das könnte ich mal bei Gelegenheit testen und die Ergebnisse könnten Sie auf Ihrer Seite mit einem Verweis auf den obigen Link vorstellen. So könnte man zeigen, daß das Z9001-CP/M in vielen Fällen ebenso gut wie ein "normales" CP/M seinen Dienst tut! Mein Favorit ist z.Z. SUPERSOFT FORTRAN. Bei doppelter Genauigkeit (8-Byte-Gleitkomma) sind die erzeugten Programme sogar doppelt so schnell wie die vom MICROSOFT-Compiler. Bei einfacher Genauigkeit wiederum ist MICROSOFT aber dreimal schneller... Nur NEVADA FORTRAN ist grundsätzlich langsamer. Das einzig Interessante an diesem ist die Tatsache, daß er eine gepackte 6-Byte-BCD-Arithmetik für INTEGER und REAL-Zahlen einsetzt. Bisher konnte für mich am Z9001 nur PRETTYC hohe Genauigkeitsanforderungen erfüllen. Ein wirklich ungewöhnlicher C-Compiler mit interessanten Details. Die Quelltexte meiner mit ihm erzeugten Programme sind meist so groß, daß der Beginn des Quelltextes so weit vorn im RAM liegt, daß der Compiler bereits in den des RAM-Bereich des Quelltextes "hinein übersetzt". Man muß nur dann aufpassen, daß beim Compilieren das aufzubauende Programm den aktuell zu übersetzenden Quelltext nicht einholt.
    Das ist schon eine putzige Sache und macht richtig Spaß, wenn man über solche Freiheiten verfügt...

Letzte Bearbeitung: 26. 04. 2020
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