Aus dem Mailverkehr der Reparatur eines D004
Vorwort:
Ein D004 mit GIDE von R. (F. hatte schon neue Elkos eingebaut und vergeblich nach dem Fehler gesucht und schließlich aufgegeben) läßt sich
nicht mehr starten, auch vom Floppy-LW nicht. Der Fehler ist nicht stabil, denn manchmal geht es vom Floppy-LW.
> 1. Koppel-RAM Programm: (hängt ohne weitere Ausgabe fest)
> 2. dRAM: aaaa Soll=xx Ist=yy
> 3. dRAM Programm: Fehler!
...
nun bin ich endlich doch mal im Keller dazu gekommen, alles zusammenzustecken.
Die neuen Elkos sehen schön aus!
Die Fehlersuche von F. konnte ich nachvollziehen. Deshalb habe ich mal einen anderen EPROM (mit geringerer Zugriffszeit, wurde im Forum diskutiert)
eingesetzt und gleich mit der neuesten Version 3.3.
Jetzt gehen 1. 2. und 3. !!!
Es gibt aber die im Forum diskutierten und bisher nicht gefundenen "selbständigen" Eingaben des Rechners unter CP/M.
Es funktioniert soweit alles, aber NUR mit dem Floppylaufwerk, NICHT mit der CF-Karte.
> Allerdings bootet das System nicht von der eingebauten Karte. Müßte es das?
> Ist da ein System drauf? Es kommt immer die Meldung "No System".
> Ich habe dann von Diskette gebootet und das GIDE getestet.
> Da ist alles in Ordnung, auch die Karte wird erkannt. Sogar die Uhrzeit stimmt noch...
Diese Fragen habe ich jetzt auch, die Uhr ist allerdings rückgesetzt.
Festplatte wird nicht erkannt, ist da was drauf?
Ich warte erst mal Deine Antwort ab und werde auch mal das GIDE testen.
> (Kannst Du mir bitte die Typenbezeichnung der EPROMs schicken?)
> Auf der Karte sollte ein Z-System installiert sein. Aber ich bin mir nicht sicher,
> ob diese Installation nicht doch in Mitleidenschaft gezogen wurde und mal eine
> Überholung (oder einen Neuanfang) braucht...
es kommt weniger auf die Typen an, mehr auf die aufgedruckte Zugriffszeit, und wenn man da einen schnelleren erwischt, geht es,
dachte ich bisher, weil es im Forum so diskutiert wird.
Nun habe ich nachgesehen:
Original hattest Du einen 27C64-15 (150 ns) drin, jetzt habe ich einen 2764-20 (200 ns) !!! drin, und es geht!
Ich werde jetzt mal Deinen mit der neuen Version neu bespielen, vielleicht hat auch der EPROM eine Macke oder war doch zeitweise vergeßlich.
> Hmm. Hast Du evtl. noch eine für die D004/GIDE eingerichtete Platte, um kurz auszuprobieren,
> ob mein KC zumindest von einer anderen (also Deiner :) ) Platte ordentlich bootet?
> Vielleicht muss ich mich doch um eine Neuinstallation des Z-Systems auf meiner CF-Karte kümmern...
Das könnte ich probieren, will aber vorher noch gern wissen, WIE der Fehler entstanden ist.
Einfach so, beim nächsten Einschalten? Oder ist es bei einer Manipulation, Modulstecken unter Spannung, Absturz eines Programms unter CP/M
oder so etwas Ähnlichem aufgetreten?
Ich gucke mir wegen der Geistereingaben dann auch nochmal den SRAM an. Alles zusammen dauert noch ein paar Tage.
> Auf der Karte sollte ein Z-System installiert sein. Aber ich bin mir nicht sicher, ob diese Installation
> nicht doch in Mitleidenschaft gezogen wurde und mal eine Überholung (oder einen Neuanfang) braucht...
...
> Ja, das ist ein Teil des Problems:
> Ich denke, dass es einfach so beim Einschalten passiert ist, kann mich nicht mehr ganz
> genau an die Umstände erinnern, unter denen der Fehler aufgetreten ist.
> Die folgenden Versuche meinerseits, den Fehler besser zu verstehen, waren sehr unsystematisch.
> Das alles macht eine Rekonstruktion leider... schwierig.
einen ausführlichen Statusbericht schreibe ich gern, um alles nochmal zusammenzufassen. Das hilft mir auch, um eventuelle neue Ideen zu
bekommen.
Es sah alles sehr gut aus.
Es gab nur noch die Geistereingaben. Darauf habe ich Deinen Original-EPROM mit der D004-Version 3.2 gelöscht, mit der Version 3.3 bespielt
und eingesetzt. Es kam zu den gleichen Fehlern wie auch zuvor.
Also wieder den langsameren, aber funktionierenden eingesteckt und ... achherjeh, er steckte verkehrt herum und starb.
Einen gleichen EPROM hatte ich nicht mehr, nur einen von ST ohne Zugriffszeitangabe. Der funktioniert ganz schlecht. Warum???
Nun probiere ich mit Deinem EPROM weiter. Nach einer längeren Warmlaufzeit funktioniert er.
1. Mit meiner Flashkarte an IDE ging alles.
2. Meine Karte in Deinen IDE-Adapter gesteckt, ging auch.
3. Deine Karte in meinem Adapter, man sieht nur die Laufwerke D und E, C geht nicht.
4. C neu formatiert, wird erkannt und man kann zugreifen.
5. Flash in Deinen Adapter gesteckt, System aufgespielt.
6. Von Deinem Flash in Deinem Adapter gestartet. Alles OK. Auch die Uhr kennt noch die Zeit.
7. Frau ruft zur Mittagspause
8. Wiedereinschalten nach der Pause und NICHTS geht mehr.
Es bleibt jetzt sogar der Test mit Fehlern im RAM stehen, nur manchmal wird der interne Programmtest erreicht, aber IMMER mit Fehler beendet.
Ich vermute jetzt doch einen Fehler im DRAM der D004. Da es keine bestimmten Adressen mit bestimmten Inhalten bei der Fehlerausgabe gibt,
kann ich nichts Bestimmtes sagen, werde mir aber alles mit dem Oszi ansehen. Hoffentlich kann ich da etwas finden. Aber der Fehler ist sehr stabil,
und wenn ich den habe, sieht es gut aus.
> ...
> besonders hat mir der Punkt 7 gefallen !
der neueste Testbericht:
nach ein paar Tagen Pause habe ich mich wiedermal ans D004 gesetzt. Es macht die berüchtigten selbständigen Eingaben. Nach neuesten
Erkenntnissen, soll es am Koppel-RAM liegen, obwohl der beim Test "J FC FF" nicht beanstandet wird.
Also Schaltkreise runtergelötet, Fassungen rein, neue IS rein ... keine Änderung.
Wieder die alten IS gesteckt.
Beim Hantieren ist mir aber aufgefallen, daß das von mir zum Test (andere Partitionswerte usw.) aufgespielte System mal geht, und mal
nicht und letztlich abhängig von der Stellung der GIDE-Erweiterung in der Fassung:
runtergedrückt --> geht nicht, hochgedrückt --> geht!
Daraufhin habe ich alle Lötstellen auf dem GIDE-Modul angesehen, eine für bearbeitenswürdig empfunden, aber alle nachgelötet.
GIDE und Floppy gehen jetzt immer! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !
Ich habe das jetzt zwei Tage im Test.
Den Fehler mit den Pseudoeingaben finde ich nicht (da bin ich nicht allein), er tritt mit zunehmender Erwärmung öfter auf.
Beim Erzeugen eines neuen Systems für Deine CF-Karte bin ich an der Eingabe der eckigen Klammern gescheitert. Da hast Du dann Brot
in der Freizeit, das einzurichten:
ASM ZBIOS=ZBIOS
LINK131 SYSTEM.SYS=CCP,ZDDOS.ZRL,ZBIOS [D1600,OS,NR]
und dann mit SYSGEN aufspielen.
Die OPTION.INC muß angepaßt werden, die Partitionen habe ich auch schon mal gesehen, aber es war noch irgendein Fehler drin und das System
ließ sich nicht booten, und ich habe nun mein falsches, aber bootbares auf der Festplatte.
Ich teste noch ein, zwei Tage, dann schicke ich Dir Deinen D004-Karton zurück.
Ach so, der Stecker vom Floppy hatte abgebrochene Hebelchen (Transportschaden?). Ich habe ihn ausgetauscht. Du hast jetzt die neueste Firmware
des D004 (V3.3) drauf.
Der Effekt mit den angeblich besser funktionierenden schnelleren EPROMs konnte ich nicht zementieren. Anfangs schien es so. Instabilitäten
treten z.B. mit dem langen Adapterkabel auf, das man verwenden muß, will man während des Betriebs an die Leiterplatte ran, um dort
zu messen.
> Vielleicht kannst Du diesen ja auszugsweise auf Deiner Website veröffentlichen:
> Außer einer möglichen Hilfe für andere D004-Besitzer wäre der Text eine nette Dokumentation
> einer systematischen Fehlersuche.
> (Ich habe übrigens Kollegen, die die Fehlersuche in Programmen viel _spannender_ als das
> Programmieren selbst finden... ;) )
Man beachte auch die Uhrzeit!
Das System spielt nun seit mehreren Tagen ohne Beanstandung, bis auf die Pseudoeingaben. Der Fehler war wieder einmal "Draht": entweder
zuviel (Kurzschlüsse, Zinnbrücken usw.) oder zuwenig (Unterbrechungen, verkeimte Sicherungen, kalte
Lötstellen, Kabelbruch usw.).
Eine Fehlersuche ist uneffektiv, wenn der Fehler nicht ständig vorhanden ist und bei jedem Test ein anderer Effekt eintritt. Man weiß
nicht, wo man wonach suchen soll. Es fehlt die Diskussion mit einem Dritten, der etwas davon versteht. Bei Diskussionen in Foren gibt es zu häufig
unqualifizierte Beiträge von Hilfswilligen und da hilft mir immer ein "Lagebericht", um alles zusammenzufassen und die Übersicht zu behalten.
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