Die GAL-Programmiergeschichte

23.03.2009:
Der Programmer "TOP2005" hat durch eine grobe Unachtsamkeit seinen Geist aufgegeben, sonst wäre das Problem nicht so hochgekocht.

Meine Prüf- und Programmiertechnik ist im Laufe der Zeit immer umfangreicher geworden. Trotzdem kann man immer gerade aktuell benötigte Speicher oder Kontroller nicht so richtig programmieren. So ruhte auch der Kombimodul lange Zeit, weil ich keine Möglichkeit hatte, einen GAL22V10 zu programmieren.
Am besten schnitten die Selbstbauprojekte von ELV ab. Aber dort gibt es so schöne Nachbauprojekte nicht mehr. Stattdessen werden auch bei ELV nur noch fertige Teile verkauft, das ist auch besser für den nicht polytechnisch gebildeten Wessi (letztere mit Ausnahmen).
In den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts des letzten Jahrtausends habe ich von ELV unter anderem einen

ELV IC-Tester ELV EPROMMER ELV-GALPROM
IC-Tester, ein EPROM-Programmiergerät und ein GAL-Programmiergerät

nachgebaut. Alle diese Geräte funktionieren bis heute problemlos! Das EPROM-Programmiergerät von ELV kann sogar russische 2716 (mit 25V) problemlos programmieren. Allerdings kann das GAL-Programmiergerät nur 16V8/A und 20V8/A.

Multiprom Willem-Programmierer
Der Programmer von Holger Klabunde lief problemlos, aber nur einmal. Da man hier keine Schaltung erhält, ist eine Fehlersuche kaum möglich und jedesmal zu betteln, habe ich inzwischen satt. Der Willem kann nur EPROMs und einiges Andere, aber keine GALs.




Die Lösung des Problems ist nun der

GALBLAST-Platine
GALBLAST von Manfred Winterhoff,

allerdings ist seine Webseite in "kanakenneudeutsch" geschrieben, die verwürgte Schaltung ist (auch dadurch) nicht so leicht nachzuvollziehen, und es schleichen sich leicht Fehler ein.
Nach Laden eines Treibers, der den unter DOS und WIN98 gewohnten Zugriff auf den Parallelport ermöglicht, ist es schließlich auch unter XP möglich, das Teil zum Laufen zu bewegen. In den nächsten Tagen geht es los. Ein Gehäuse sollte auch noch drumherumwachsen. Der GALBLAST ist natürlich handverdrahtet.
Wie sich kurz vor dem KC-Treffen 2011 nun herausstellte, kann er keine GALs vom Typ 22V10D programmieren (nur B und C)! Leider halten sich die Hersteller sehr bedeckt und veröffentlichen keine Daten über die Programmierung.
Dank Volker P. und Klaus J. habe ich aber Informationen zur GAL-Programmierung des D-Typs bekommen, so daß ich da wahrscheinlich weiter komme, wenn es an den Programmierspannungen liegen sollte.

Alle weitere Mühen blieben ohne Ergebnis, und so habe ich mir einen VP-280 zugelegt. Er machte, was er sollte aber nur kurze Zeit. Trotz Verwendung des externen Netzteils werden plötzlich keine Programmierspannungen über 12,5 V mehr erzeugt. Die Programmierspannungserzeugung scheint defekt zu sein. Eine Reparatur ist wegen fehlender Schaltungsunterlagen nicht möglich! Echt China.
2013:
Der Fehler lag am defekten Netzteil, das statt 9 V nur noch 5V erzeugte.

Ein neues Problem trat mit der Programmierung von GALs 16V8 auf. National Semiconductor hat auf den Schaltkreisen das A "vergessen". Beim Programmieren gab es immer wieder Fehler. Aber bis man darauf kommt...

Mit Synario 3.0 werden für die Erstellung der JEDEC-Dateien einfach die Gatter in einen Schaltplan gezeichnet. Das ist bei komplizierten Verknüpfungen einfacher als die Minimierung mit dem Karnaugh-Diagramm. Dieser Schaltplan wird kompiliert, die Logik minimiert und die JEDEC-Datei ausgegeben. Leider hat die Erzeugung über die Schaltplaneingabe irgendwelche Fehler, nachdem ich verschiedene neue Programme auf dem Rechner installiert habe, sind irgendwelche Bibliotheken erneuert worden und die Kompilier-Ergebnisse sind unbrauchbar. Zum Glück habe ich noch einen weiteren Rechner mit einer WIN98-Installation. Hier funktioniert die Erzeugung der JEDEC-Dateien noch.

2014:
Schließlich bin ich nun dazu übergegangen, nicht mehr grafisch zu arbeiten, sondern die logischen Gleichungen in AHDL einzugeben. easyABEL-4 (ein altes DOS-Programm) eignet sich gut und läuft auch unter XP. Das bringt schnelle und saubere Ergebnisse und mit dem VP280, der aber wieder nicht mit GALs der Firma ST funktioniert (Lattice und NS haben keine Probleme), konnte ich endlich alle GALs irgendwie programmieren und den 64K-SRAM-Modul, eine abgerüstete Version des KOMBI-Moduls, fertigstellen.

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UV-Löschgerät für EPROMs
Für EPROMs braucht man ein Löschgerät. Umgebaute Höhensonnen eignen sich nur bedingt. Wegen der hohen Preise von UV-Löschgeräten bot sich der Selbstbau eines Löschgerätes mit besonderen Eigenschaften an:
  • Zeitwahl mit Stufenschalter von 2 bis 20 Minuten im Zwei-Minutenraster
  • Anzeige des Löschvorgangs durch blinkende rote LED
  • Akustische Meldung am Löschende für zwei Minuten
  • Mehrfachbestückung (bis zu 8 Schaltkreise gleichzeitig)
  • Starttaste, auch Wiederholtaste
  • Netzschalter und Netzanzeige (grün)
UV-Löschgerät Vorderansicht Vorderansicht
UV-Löschgerät komplett Vorderansicht geöffnet
Ein Ringkerntrafo sorgt für die Netztrennung und erzeugt die Rohspannung für die 12P-Versorgungs­spannung der Elektronik. Der Regler arbeitet analog. Ein Taktgenerator steuert die Teilerschaltung mit zwei E555 an. Der Takt von 0,1 Sekunde wird für den Piezosummer verwendet, mit einem Takt von einer Sekunde wird die Löschaktiv-LED angesteuert und die Zeitschaltung hat ein Raster von zwei Minuten. Sie wird mit einem Stufenschalter voreingestellt.
Für die Spannungsversorgung der UV-Röhre wird ein Sperrwandler eingesetzt. Dessen Ausgangsspannung wird mit einem Relais an die UV-Röhre geschaltet. Löschvorgänge dauern in der Regel 3-4 Minuten.
Abmessungen 160x120x60 mm (LxBxH), Löschlampe 4W-UV-Lampe von Phillips, Baujahr 1992.

Letzte Bearbeitung: 25. 07. 2016
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